Abstrakt
Acetylcholin-Koronarspasmus-Provokationstest: Neubewertung in der klinischen Praxis
Shozo Sueda und Hiroaki KohnoHintergrund: Die Leitlinien der Japanese Circulation Society für koronare spastische Angina empfehlen die schrittweise Bolusverabreichung einer Acetylcholin-Dosis (ACh) in beide Koronararterien (linke Koronararterie (LCA): 20/50/100 µg, rechte Koronararterie (RCA): 20/50 µg). In unserer Routinepraxis wurden maximal 80 µg ACh in die RCA und 200 µg ACh in die LCA verabreicht, um bei Patienten mit Koronarspasmus keine Fehldiagnose zu stellen. Bei einem ACh-Spasmus-Provokationstest sind mindestens fünf- bis sieben Eingriffe notwendig. Zu den Problemen gehören die Strahlenbelastung und die unerwünschte Wirkung des Kontrastmittels. Ziele: Wir haben die Verfahren zur ACh-Verabreichung in beide Koronararterien in der tatsächlichen klinischen Praxis retrospektiv untersucht. Methoden: Wir analysierten 150 aufeinanderfolgende Patienten, die eine maximale ACh-Dosis von 200 µg in die LCA erhalten hatten. Wir verglichen die klinischen Probleme mit und ohne Einsparung der ACh-Dosis. Ein positiver Spasmus wurde als vorübergehende Verengung von >90 % und übliches Brustsymptom oder ischämische EKG-Veränderungen definiert. Ergebnisse: Von 150 Patienten hatten 63 (42,0 %) einen positiv provozierten Spasmus. Die Anzahl der Patienten mit schrittweiser ACh-Dosis in der LCA war signifikant höher als die Anzahl der Patienten mit schrittweiser ACh-Dosis in der RCA. Eine Einsparung von 20 µg, 50 µg und 100 µg ACh in der LCA wurde bei 59 Patienten, 18 Patienten und einem Patienten beobachtet. Eine Einsparung von 20 µg ACh und 50 µg ACh in der RCA wurde bei 98 Patienten bzw. 60 Patienten festgestellt. Die Häufigkeit positiver Spasmen unterschied sich nicht zwischen den Patienten mit und ohne einsparende ACh-Verfahren. Strahlungsbestrahlungsdauer/-dosis und insgesamt verwendete Kontrastmittelmenge waren bei einsparenden ACh-Tests signifikant niedriger als bei schrittweisen ACh-Tests. Es wurden keine schwerwiegenden irreversiblen Komplikationen festgestellt. Schlussfolgerungen: Wir sollten die wirtschaftlichen ACh-Spasmus-Provokationstests in der klinischen Praxis überdenken.