Abstrakt
Sind die Hochrisiko-Plaketten mit No-Reflow-Phänomen gleichwertig mit anfälligen Plaketten?
Masaaki Okutsu, Satoru Mitomo, Shotaro Nakamura, Sunao NakamuraDas No-Reflow-Phänomen während einer perkutanen Koronarintervention (PCI) bei akutem Koronarsyndrom (ACS) ist mit einigen Koronarkomplikationen verbunden, beispielsweise Arrhythmien, Herzinsuffizienz, ventrikulärer Umgestaltung oder Herztod. Deshalb ist es sehr wichtig, dieses Phänomen vorherzusagen. Die anfällige Plaque, die beinahe dem Thin-Cap-Fibroatherom (TCFA) entspricht, wird als prädiktiver Faktor extrapoliert, da das No-Reflow-Phänomen durch die Zerstörung des Fibroatheroms (FA) verursacht wird. Diese beiden Phänomene haben jedoch unterschiedliche Entstehungsmechanismen. Beim ACS handelt es sich um eine spontane Ruptur der TCFA. Beim No-Reflow-Phänomen hingegen handelt es sich um die Zerstörung der fibrösen Kappe durch mechanische Stimulation, beispielsweise eine Ballondilatation, anschließenden Ausfluss des fragilen nekrotischen Kerns aus der FA und multiple mikrovaskuläre Obstruktion. Es gibt drei wichtige Modalitäten, um dieses Phänomen vorherzusagen. Intravaskulärer Ultraschall kann die gesamte FA außer Verkalkung erkennen, die Auflösung zur Erkennung der fibrösen Kappe ist jedoch zu niedrig. Die optische Kohärenztomographie hat eine ausreichende Auflösung, um FA zu erkennen, aber eine zu geringe Durchdringungskraft, um die gesamte FA zu erkennen. Die kardiale Computertomographie-Angiographie kann die gesamte FA einschließlich Verkalkung erkennen, hat aber eine recht geringe Auflösung. Daher scheint es notwendig, zu überdenken, ob die Theorie, dass anfällige Plaques als Hochrisiko-Plaques des No-Reflow-Phänomens extrapoliert werden, zutreffend ist und welche Modalität geeignet ist.