Abstrakt

Ballonablenkungstechnik zur Erleichterung der Stenteinführung in unpassierbaren Situationen

Santosh Kumar Sinha, Mohit Kejriwal, Umeshwar Pandey, Awdesh Kumar Sharma, Mahmodullah Razi, Ramesh Thakur, Vinay Krishna

Hintergrund: Lange und mehrfache Läsionen, insbesondere im Hintergrund gewundener Koronararterien, erfordern häufig mehrere Stents. Das Einführen und Durchführen eines weiteren Stents durch einen bereits eingesetzten Stent wird aufgrund schlecht expandierter Stentstreben, verkalktem Gewebe, darunterliegender Krümmung, stark abgewinkeltem Gefäßabgang und fehlender Koaxialität schwierig. Dies kann durch eine Ballonablenkungstechnik erleichtert werden, bei der ein Ballon am proximalen Rand des Hauptgefäßstents über einem Buddy-Wire hilft, den zweiten Stent entweder distal oder in einen Seitenast abzulenken, indem er potenziell tote Gefäße blockiert.

Methode: Die vorliegende retrospektive, einzelzentrische Studie umfasste 16.189 aufeinanderfolgende Patienten, die von Januar 2014 bis August/Dezember 2019 am LPS Institute of Cardiology, GSVM Medical College, Kanpur, UP, Indien, einer perkutanen Koronarintervention (PCI) entweder über transfemoralen oder transradialen Weg unterzogen wurden, wobei bei 37 Patienten die Ballonablenkungstechnik in einer Situation mit unpassierbarem Stent angewendet wurde.

Ergebnis: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 75,4 ± 6,5 Jahre. Die häufigste klinische Erscheinung war das chronische Koronarsyndrom (n=19; 51,3 %), gefolgt von NSTEMI (n=9; 24,4 %), STEMI (n=5; 13,5 %) und UA (n=10; 10,8 %). Am häufigsten war eine Läsion vom Typ B2 (45,9 %), gefolgt von Typ C (35,2 %) und B1 (18,9 %). Die häufigste Indikation für die Ballonablenkungstechnik war eine Angulation (n=10; 27,1 %), gefolgt von Tortuosität (n=9; 24,3 %), chronischer totaler Okklusion (n=8; 17,9 %), Verkalkung (n=7; 18,9 %) und distal gelegener Läsion (n=3; 8,1 %). Die am häufigsten operierte Arterie war die linke Arteria circumflexa (LCx) (n=16; 43,2 %), gefolgt von der linken vorderen absteigenden Arterie (n=11; 29,7 %) und der rechten Koronararterie (n=10; 27,1 %). Der mittlere Durchmesser und die mittlere Länge der Stents betrugen 3,3 ± 0,9 mm bzw. 18 ± 6 mm. Der mittlere Durchmesser und die mittlere Länge des Deflektionsballons betrugen 3 ± 0,5 mm bzw. 20 ± 05 mm. Die Läsionen wurden in allen Fällen mittels aggressiver Vordilatation modifiziert, während bei 19,4 % der Läsionen ein Aufschneiden des Ballons für eine zusätzliche Modifikation erforderlich war. In 54 % der Fälle wurde ein zusätzlicher Draht als Buddy-Draht verwendet, während der Draht im Hauptgefäß als Buddy-Draht bei der speziellen Bifurkationsstent-Implantation fungierte. Die Stentimplantation war in 36 Fällen mit einer Erfolgsrate von 97,3 % erfolgreich, während in einem Fall der Stent nicht mittels BDT eingesetzt werden konnte. Der Stent wurde schließlich mithilfe des GuideZilla-Mutter-Kind-Katheters eingesetzt. Die Gesamtausfallrate betrug 2,7 %, was auf extreme Krümmung, Abwinklung und starke Verkalkung zurückzuführen war.

Schlussfolgerung: In ausgewählten Fällen unpassierbarer Läsionen kann die Deflektionsballontechnik eine einfache, bequeme und kostengünstige Lösung darstellen, ohne dass außer einem Verbindungskabel und einem Ballon weitere Hardware erforderlich ist.

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