Abstrakt

Wechselwirkungen des Herz-Kreislauf-Systems mit lokalen Schwankungen des Erdmagnetfelds: Eine Kohortenstudie

Greta Ziubryte, Gediminas Jarusevicius, Mantas Landauskas, Minvydas Ragulskis, Rollin McCraty, Alfonsas Vainoras

Einleitung: Geomagnetische Stürme beeinflussen das menschliche Herz-Kreislauf-System stark, bringen Anpassungsmechanismen aus dem Gleichgewicht und verursachen schwere adaptive Stressreaktionen auf allen Ebenen der Körperregulation. Die meisten physiologischen Veränderungen treten nach einer bestimmten Zeitspanne nach geomagnetischen Klimaveränderungen auf; diese „Verzögerungsperiode“ dauert 2-3 Tage.

Methoden und Ergebnisse: Insgesamt wurden 4730 Patienten, die zwischen 2015 und 2017 aufgrund eines akuten Koronarsyndroms (ACS) und akutem Auftreten von Arrhythmien eingeliefert wurden, in die Studie aufgenommen. Eine höhere Aktivität des zeitveränderlichen Magnetfelds (TVMF) in niedrigen Frequenzbereichen ist mit einer geringeren Anzahl von Aufnahmen aufgrund von ACS verbunden, während eine höhere TVMF-Aktivität in hohen Frequenzbereichen mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von ACS verbunden ist. Die höhere TVMF-Aktivität in niedrigen Frequenzbereichen ist mit höheren Aufnahmeraten aufgrund von Herzrhythmusstörungen verbunden. Eine zusätzliche ACS-Analyse zeigte, dass die Anzahl der roten Blutkörperchen mit zunehmender MF-Stärke in niedrigen Frequenzbereichen abnimmt, während die Anzahl der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen in denselben MF-Frequenzbereichen zunimmt. Der höchste Serumosteocalcinspiegel wurde 3 Tage nach bestimmten Änderungen der MF-Stärke in niedrigen Frequenzbereichen bei Patienten mit ACS festgestellt. Es wurden starke Korrelationen zwischen mehr als 2 Fällen von AMI pro Tag und Änderungen der MF-Stärke 2 und 3 Tage vor der Aufnahme festgestellt.

Schlussfolgerung: Das lokale Magnetfeld der Erde steht in engem Zusammenhang mit dem Stoffwechsel des menschlichen Herz-Kreislauf-Systems und der neuronalen Regulierung. Eine erhöhte Magnetfeldaktivität in niedrigen Frequenzbereichen ist mit dem Herzstoffwechsel verbunden und kann zu einer besseren Herz-Kreislauf-Gesundheit führen, während eine erhöhte Magnetfeldaktivität in hohen Frequenzbereichen zu Herzproblemen führt, insbesondere zum Auftreten von ischämischer Herzkrankheit und arterieller Hypertonie.

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