Abstrakt
Auswahl und Zeitpunkt der Anwendung von P2Y12-Thrombozytenaggregationshemmern beim nicht-STE-akuten Koronarsyndrom: Eine Übersicht
Saba Assar, David Louis, J. Dawn AbbottAkute Koronarsyndrome bleiben weltweit eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität. Die Reduzierung sowohl ischämischer als auch blutender Komplikationen nach perkutaner Koronarintervention bleibt von größter Bedeutung. Der Einsatz einer dualen Thrombozytenaggregationshemmung (Aspirin und ein P2Y12-Hemmer) bei akutem Koronarsyndrom reduziert ischämische Folgen wie kardiovaskulären Tod, wiederkehrenden Herzinfarkt und Revaskularisierung des Zielgefäßes erheblich. Aktuelle Daten legen nahe, dass die Verwendung eines hochwirksamen P2Y12-Hemmers (Ticagrelor oder Prasugrel) mit Aspirin einer dualen Thrombozytenaggregationshemmung mit dem niedrigwirksamen P2Y12-Hemmer Clopidogrel überlegen ist. Darüber hinaus senkt die nachfolgende Verabreichung eines P2Y12-Hemmers bei instabiler Angina pectoris oder Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung das Blutungsrisiko ohne Erhöhung der ischämischen Folgen bei Patienten, die sich einer frühen invasiven Strategie unterziehen. Darüber hinaus unterstützen Daten bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko, einschließlich derjenigen, die orale Antikoagulanzien einnehmen, kürzere Dauern der dualen Thrombozytenaggregationshemmung. In dieser Übersicht werden die Pathophysiologie des akuten Koronarsyndroms sowie die neuesten Erkenntnisse und Leitlinienaktualisierungen zur P2Y12-Thrombozytenaggregationshemmung zusammengefasst.