Abstrakt

Endokardiale Radiofrequenzablation der Septumhypertrophie bei hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie: Ein Literaturüberblick und Kommentar zu den Risiken

Dennis Lawin, Christoph Stellbrink, Kristin Marx, Thorsten Lawrenz

Die endokardiale Radiofrequenzablation der Septumhypertrophie (ERASH) wurde für Patienten entwickelt, die an hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie (HOCM) leiden und für die eine Septummyektomie (SM) oder Alkoholseptumablation (ASA) nicht in Frage kommt.

Es liegen nur wenige Daten zu den klinischen Ergebnissen von ERASH vor. Daher haben wir die Literatur zu akuten und langfristigen Ergebnissen von ERASH überprüft und dabei den Schwerpunkt auf mögliche verfahrensbedingte Risiken und Komplikationen gelegt.

In den veröffentlichten Studien reduzierte ERASH das LVOTG effektiv und verbesserte krankheitsbedingte Symptome bei akuter und chronischer Nachsorge. 17,1 % der insgesamt 99 gemeldeten Patienten hatten einen verfahrensbedingten AV-Block hohen Grades. Eine paradoxe Zunahme der Obstruktion, eine lebensbedrohliche Komplikation, trat bei 7,1 % der mit ERASH behandelten Patienten auf. Sie war mit einer fortschreitenden Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstrakts und einer Mitralklappeninsuffizienz aufgrund einer ausgeprägten systolischen Vorwärtsbewegung des vorderen Mitralklappensegels verbunden. PIO führte bei 2 Patienten zum Tod.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ERASH für die Behandlung von Patienten mit HOCM unabhängig von der zugrunde liegenden Koronaranatomie durchführbar und wirksam ist. Allerdings war die Inzidenz von Komplikationen in den veröffentlichten Studien im Vergleich zu ASA und SM höher. Daher sollte ERASH nur bei Patienten angewendet werden, für die ASA und SM nicht geeignet sind.

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