Abstrakt
Goldener Schnitt und Fraktale in der Mitralklappengeometrie: Mögliche Auswirkungen auf die Beurteilung der Klappenbildgebung
Luca Deorsola, Alessandra BelloneHeutzutage ist die konservative Behandlung das Verfahren der Wahl zur Behandlung einer erkrankten Mitralklappe. Geometrische Referenzen sind von grundlegender Bedeutung, um eine erkrankte Klappe richtig zu beurteilen, die beste Reparaturstrategie zu planen und deren Ergebnisse sowohl während des Eingriffs als auch bei der Nachuntersuchung zu beurteilen. In den letzten Jahrzehnten haben sich Anzahl und Genauigkeit dieser Referenzen aufgrund umfangreicher Forschung sowie der schnellen Verbesserung von Bildgebungssoftware und -geräten stark erhöht. Die heute mit den verschiedenen Bildgebungsverfahren verfügbaren Routinemessungen gestatten daher eine umfassende und tiefe räumliche Beurteilung der Klappengeometrie. Ebenso haben sich Reparaturverfahren und -geräte in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert, und neben der traditionellen Chirurgie gibt es nun eine breite Palette perkutaner und hybrider Verfahren. In diesem Szenario ist eine genaue geometrische Analyse der gesamten Klappe tatsächlich zwingend erforderlich, insbesondere wenn ein hybrider oder perkutaner Ansatz gewählt wird und Bildgebung das einzige verfügbare Verfahren ist. In zwei kürzlich veröffentlichten Artikeln haben wir die Hypothese aufgestellt, dass die gesunde Mitralklappe eine geometrische Struktur haben könnte, die auf dem Goldenen Schnitt, der Fibonacci-Reihe und Fraktalen basiert, einem skalaren 3D-Modell, bei dem alle Komponenten durch definierte Proportionen miteinander verbunden sind und wie Puzzleteile zusammenpassen. Ein solches Modell kann mithilfe sehr einfacher Berechnungen jede geometrische Referenz der Mitralklappe beschreiben und scheint ihre erwarteten Normalwerte vorherzusagen.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse unserer bisherigen Forschung haben wir die Literatur zu den gängigsten geometrischen Referenzen überprüft, die aus der Bildgebung abgerufen werden können und derzeit zur Bewertung der Mitralklappe verwendet werden. Veröffentlichte Daten und Normalitätsbereiche wurden mit den aus dem 3D-Modell erhaltenen Werten verglichen, um zu zeigen, dass dies scheinbar dieselben Ergebnisse liefert und ihnen eine logische Interpretation ermöglicht.