Abstrakt

Größer oder kleiner: Welche Größe einer mit einem Ballon expandierbaren transkatheteralen Aortenklappe ist für den Grenzzonen-Aortenring besser geeignet?

Tomohiro Kawaguchi, Masayuki Doi, Shinichi Shirai

Die transkatheterale Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine etablierte Behandlungsmethode für Aortenstenose (AS). Bei der mit einem Ballon expandierbaren Aortenklappe SAPIEN 3 wird die Klappengröße anhand der vom Hersteller veröffentlichten Größentabelle ausgewählt. Bei Patienten mit Grenzzonenannulus wird die Klappengröße jedoch nach Ermessen des Arztes gewählt, was umstritten ist. Es wurde festgestellt, dass größere transkatheterale Herzklappen (THV) mit Unterfüllung zu einer größeren effektiven Öffnungsfläche beitragen und dass sowohl größere als auch kleinere THV-Größen mit Überfüllung den transvalvulären mittleren Druckgradienten reduzieren. Größere THV-Größen mit Unterfüllung können die Aorteninsuffizienz im Vergleich zu kleinen THV-Größen mit Überfüllung verringern. Bei größeren THV-Größen kann eine Koronarschädigung auftreten und eine erneute TAVI in Betracht gezogen werden, wenn die Kommissur der THV oberhalb der sino-tubulären Verbindungsebene liegt. Kleinere THVs sollten für Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen die Möglichkeit einer erneuten TAVI-Prozedur besteht, wenn eine Koronarobstruktion vermieden werden kann. Wenn für Fälle in der Grenzzone ein größeres THV ausgewählt wird, ist eine Implantation mit Unterfüllung sicher und durchführbar, um eine Annulusruptur zu vermeiden. Bei TAVI mit SAPIEN 3 für Fälle in der Grenzzone sollte die Auswahl der Klappengröße entsprechend dem Hintergrund und den anatomischen Merkmalen des jeweiligen Patienten erfolgen. Angesichts der lebenslangen Behandlung von Patienten mit AS könnten sorgfältige und „maßgeschneiderte“ TAVI-Strategien von entscheidender Bedeutung sein, um die beste Behandlungsoption in Fällen in der Grenzzone sicherzustellen.

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