Abstrakt

Physiologische Beurteilung der Koronarstenose: ein Blick aus der koronaren Mikrozirkulation

GWM Wijntjens, MA van Lavieren, TP van de Hoef und JJ Piek

Die Komplexität der ischämischen Herzkrankheit (IHD) umfasst Erkrankungen in den nachfolgenden Perfusionsbereichen des Gefäßbaums. Die fraktionale Flussreserve und die koronare Flussreserve sind validierte Diagnosemethoden zur Identifizierung einer Myokardischämie, reichen jedoch allein nicht aus, um den jeweiligen Beitrag obstruktiver und nicht obstruktiver Erkrankungen zur IHD zu objektivieren. Kombinierte Druck- und Flussmessungen liefern eine umfassende intrakoronare Beurteilung der IHD, obwohl die fraktionale Flussreserve und die koronare Flussreserve in 40 % der Fälle voneinander abweichen. Eine Diskrepanz zwischen den Indizes spiegelt kein methodisches Versagen wider, sondern zeigt unterschiedliche Extreme epikardialer und mikrovaskulärer Erkrankungen auf, die einen entscheidenden prognostischen Wert haben. Wir plädieren für eine kritische Überarbeitung der aktuellen diagnostischen und therapeutischen Ansätze bei der IHD. In dieser Übersicht liefern wir eine Perspektive auf die zukünftigen Entwicklungen bei der Diagnose und Behandlung der IHD.

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