Abstrakt
Mögliche Auslöser von Vorhofflimmern bei Diabetes mellitus Typ 2
Bakhodir Narziev, Zulfiya Mirzarakhimova, Akmal Yakubov, Oybek Salaev, Ramesh Hamraev, Aliyor Ganiev, Sardorkhon Sultankhonov, Umida YakubovaEinleitung: Vorhofflimmern ist ein unregelmäßiger Herzschlag, der zur Bildung von Blutgerinnseln in den Herzkammern führt und zu Schlaganfall, Herzversagen und anderen kardiovaskulären Komplikationen führt. Diabetes mellitus selbst wurde als Risikofaktor für Vorhofflimmern identifiziert, aber der Zusammenhang zwischen beiden ist unklar.
Materialien und Methoden: Wir analysierten 70 Patienten mit insulinunabhängigem Diabetes mellitus Typ 2. Alle Patienten wurden 14 Tage lang parallel mit kontinuierlicher Glukose (CGM) und EKG untersucht. Die Studienpopulation wurde in Gruppen mit dokumentiertem Vorhofflimmern (AF-Gruppe, n=16) und ohne Vorhofflimmern (Nicht-AF-Gruppe, n=54) unterteilt. Wir untersuchten die Beziehung zwischen Hypoglykämie, Nüchternplasmainsulin, Insulinresistenz mithilfe der Homeostatic Model Assessment (HOMA-IR)-Gleichung und der Häufigkeit von Vorhofflimmern.
Ergebnisse: Wir fanden insgesamt 46 Episoden dokumentierten Vorhofflimmerns (AF ist definiert als Arrhythmie, die ≥ 30 Sekunden dauert), die insgesamt 596,9 Minuten dauerten, was sowohl zahlenmäßig (2,87 ± 2,05 pro Patient, p<0,0001) als auch zeitlich (31,31 ± 16,57 min pro Patient, p<0,0001) am signifikantesten war. Wir fanden außerdem maximal 642,6 ± 567,2 einzelne vorzeitige Vorhofflimmern (PACs) pro Patient in der AF-Gruppe, verglichen mit 84,6 ± 87,9, p=0,002. Trotzdem gab es signifikante Unterschiede bei den folgenden Parametern: Couplet-PACs (p=0,0015) und Triplett- oder >3-PACs (p=0,0007). Im Verlauf von 14 Tagen wurden insgesamt 263 Hypoglykämieepisoden bzw. 5135 Minuten Hypoglykämiezeit festgestellt. Die durchschnittliche Anzahl und Dauer der Hypoglykämieepisoden betrug 8,0 ± 4,94 pro Person und 137,0 ± 63,17 Minuten in der AF-Gruppe sowie 2,5 ± 4,64 pro Person (p=0,0001) bzw. 54,5 ± 67,3 Minuten (p=0,004) in der Nicht-AF-Gruppe. Es bestand ein statistisch signifikanter (p<0,0001) Zusammenhang zwischen Fasting Plasma Insulin (FPI) und Vorhofflimmern. Genauer gesagt betrug der mittlere FPI-Spiegel 31 ± 6,1 mlU/l in der AF-Gruppe, während er in der Nicht-AF-Gruppe 11,3 ± 4,07 betrug. Bei der Messung des HOMA-IR-Index stellten wir signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen mit und ohne AF fest (11,2 ± 3,88 mmol/l vs. 4,3 ± 1,66 mmol/l, p < 0,0001).
Schlussfolgerung: Die parallele Aufzeichnung von kontinuierlichem Glukosespiegel und EKG ist notwendig, um hypoglykämiebedingtes Vorhofflimmern bei Typ-2-Diabetes mellitus zu beurteilen. Erhöhte Nüchternplasmainsulinwerte sowie Insulinresistenz sind wichtige Prädiktoren für die Entwicklung von Vorhofflimmern, es bedarf jedoch weiterer Studien.