Abstrakt
Überprüfung der Antikoagulationsoptionen bei mechanischen Klappenprothesen
H Toeg und M BoodhwaniKlinisch wird eine lebenslange orale Antikoagulation (OAC) mit Warfarin bei allen Patienten mit mechanischen Herzklappen empfohlen, bei denen der Ziel-INR aufgrund patientenbezogener Risikofaktoren, der Art der Richtlinien für mechanische Herzklappen oder der Implantatposition der Herzklappe variiert. Jüngste randomisierte kontrollierte Studien haben gezeigt, dass Ärzte bei Patienten mit geringem (thrombogenem) Risiko, die sich einer mechanischen Zweisegel-Herzklappenersatzoperation unterziehen, eine Strategie mit niedrigerem OAC (INR: 1,5–2,5) in Betracht ziehen können, wodurch eine ähnliche Thromboseprophylaxe erreicht wird, aber Blutungsereignisse minimiert werden. Ebenso können Ärzte eine Option mit niedrigerem OAC bei Patienten mit hohem (thrombogenem) Risiko in Betracht ziehen, die sich einer mechanischen Zweisegel-Herzklappenersatzoperation unterziehen, wodurch eine ähnliche Wirksamkeit (Vermeidung thromboembolischer Ereignisse) und eine verbesserte Sicherheit (Blutungsereignisse) erreicht werden. Während die Entwicklung neuartiger oraler Antikoagulanzien (NOACs) im Bereich der Antikoagulationsbehandlung bei Vorhofflimmern schnell vorangegangen ist, sind NOACs für mechanische Herzklappen derzeit aufgrund von Hinweisen auf ein erhöhtes Thromboembolie- und Blutungsrisiko kontraindiziert. Zukünftige Studien, in denen NOAKs und Warfarin sowie neuere mechanische Klappenkonstruktionen verglichen werden, werden mit Spannung erwartet.