Abstrakt

Sollten wir Frauen im gebärfähigen Alter, die einen Klappenersatz benötigen, eine Bioprothese anbieten?

R Hirsch

Eine Schwangerschaft ist mit Hyperkoagulabilität und hämodynamischer Instabilität verbunden. Mechanische Klappen stellen während der Schwangerschaft ein besonderes Problem dar. Warfarin, das wirksamste Medikament zur Vorbeugung von Klappenkomplikationen, ist teratogen und erhöht zudem die Gefahr von Fehlgeburten. Andere Antikoagulanzienschemata sind weniger wirksam und erhöhen daher das Risiko von Komplikationen für Mutter und Fötus. Eine chronische Antikoagulation kann die Lebensqualität junger Patientinnen ebenfalls erheblich beeinträchtigen. Biologische Klappen erfordern keinerlei Wartung und stellen während der Schwangerschaft kein besonderes Risiko dar. Allerdings degenerieren sie mit der Zeit, sodass ein erneuter Eingriff erforderlich ist. Die Leitlinien gehen allmählich dahin, biologische Klappen für die Mehrheit junger Frauen zu empfehlen. Es gibt neue Lösungen für Klappendegeneration, die das Gleichgewicht zugunsten dieser Klappen weiter verschieben werden.

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